Eine E-Mail auf Deutsch zu schreiben, das fällt der Alzeyer Stipendiatin Rabea Barth nach mehr als einem halben Jahr in Texas alles andere als leicht. Kein Wunder also, dass sie sich in ihrer jüngsten E-Mail an ihren Austausch-Paten Marcus Held  sogar dafür entschuldigt, dass ihr die deutsche Sprache ein wenig abhandengekommen zu sein scheint. „Eigentlich wäre Englisch im moment einfacher“, schreibt sie. „Mit Ausnahme der in den USA kaum vorhandenen Groß- und Kleinschreibung klappt das Schreiben in ihrer Muttersprache aber doch ganz gut, ich habe ihrem unglaublich spannenden Bericht jedenfalls bestens folgen können“, so Held.

Dass sie dem Abgeordneten darin von einer Reise nach Hawaii oder einer neuen Karriere als Gewichtheberin berichten würde, damit haben wohl weder Held nach Rabea selbst bei der Verabschiedung vor dem einjährigen Trip ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten gerechnet.

Aber beides ist es tatsächlich geschehen. Fotos dokumentieren außerdem eindrucksvoll, wohin es Rabea überall verschlagen hat. Was sie alles erlebt hat, berichtet sie jedoch am besten selbst:

Ich habe in einigen extracullicularen Aktivitäten teilgenommen, wie zum Beispiel Powerlifting, bei dem ich es sogar zu den Regionals geschafft habe, bei denen ich aber leider nicht teilnehmen konnte, weil ich zu einem Prom eingeladen wurde. Powerlifting ist Gewichtheben und man hat drei Disziplinen die man ausführen muss; Squats (Kniebeugen mit Gewicht), Deadlift und Bankdrücken. Meine höchsten Gewichte waren 260lbs in Deadlift, 235lbs in Squats und 115lbs in Bankdrücken. Außerdem war ich auf Hawai’i mit anderen Austauschschülern. Wir waren schnorcheln und surfen. Desweiteren haben wir das Polynesische Kulturzentrum besucht, sowie Germanie’s Luau, wo wir eine Art Hawai’anische Party hatten und ich habe jeden Morgen am Strand gegessen, dies war ein Service des Hotels. Hawai’i war sehr warm und auch ansonsten haben wir hier gerade so um die 26 Grad Celsius.

raaaa

Nun sind nur noch 3 Monate übrig bis ich wieder zu Hause bin, aber ich hatte eine schöne Zeit hier und werde froh sein meine Familie wiederzusehen. Im Dezember war ich auf einem Spanisch Klubtreff in San Antonio. Weihnachten war sehr interessant, weil die Amerikaner ja Weihnachten am Morgen des 25. feiern. Außerdem hat meine Gastfamilie eine Tradition bei der jeder ein Ornament für den Christbaum geschenkt bekommt. Noch dazu bastelt man Renntieressen aus Glitzerstaub und Haferflocken und streut dieses vor der Tür aus, man backt auch Plätzchen für Santa Klaus. Neujahr bzw. Silvester wird hier nicht groß gefeiert, da Feuerwerke nicht erlaubt sind. Mit meiner Gastfamilie war ich außerdem auf einem College Footballspiel unseres lokalen Footballteams, den Baylor Bears.