ALZEY – Das Recht auf ein Aufwachsen ohne Gewalt, das Recht auf Bildung oder auch das Recht auf Beteiligung an Freizeitaktivitäten – unabhängig vom Einkommen der Eltern: Diese und viele weitere Aspekte berücksichtigt die UN-Kinderrechtskonvention, die die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 20. November 1989 verabschiedete. Im Zuge des 25-jähirgen Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention hat Bundestagsabgeordneter Marcus Held (SPD) die Alzeyer St. Marienschule besucht und mit Schülern darüber gesprochen, wie sich jeder Einzelne für die Kinderrechte einsetzen kann. In Alzey und ganz Deutschland hatten Kinder anlässlich des Jubiläums für ihre Rechte demonstriert.

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„Was in der Konvention fest verankert ist, das kam den Kindern auch im gemeinsamen Gespräch sofort in den Sinn. Das zeigt, dass sich bereits die jüngsten unserer Gesellschaft mit ihrem Recht auf Überleben, auf Bildung und auf Beteiligung auseinandersetzen. Wir müssen uns Verständnis eines Kindes als „kleiner Erwachsener“, von einer leeren Hülle die es zu füllen gilt, verabschieden. Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten mit einem eigenen Willen von Geburt an“

, so das Fazit des Abgeordneten.

Für Erstaunen sorgte der Bundespolitiker bei den Jungen und Mädchen der St. Marienschule mit den Hinweis, dass die UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland bis heute noch nicht voll umgesetzt ist. Denn die Kinderrechte sind auch im Jahr 2014 nicht Teil des Grundgesetzes. Durch die ausdrückliche Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz käme Deutschland als Vertragsstaat der UN-Konvention einer Staatenverpflichtung nach und würde zugleich die Vorgaben der EU-Grundrechtecharta umsetzen, so Held. „Auf diesem Wege würde das allgemeine Bewusstsein für die Rechte der Kinder gestärkt werden. Zudem wäre dies ein klares Signal an Staat und Gesellschaft. Denn das Wohlergehen der Kinder ist in meinen Augen eine bereichsübergreifende Kernaufgabe“, macht Held deutlich. Er verbindet mit einer Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz die Erwartung, dass sich die Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, von Kindern mit psychisch kranken Eltern, von Scheidungskindern und hilfebedürftigen Kindern verbessern wird.

Konkret möchte der Parlamentarier deshalb auch bei künftigen Schulbesuchen das Thema Kinderrechte offen ansprechen. Gleichzeitig unterstützt er ein breites Bündnisses für die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz, für das sich auch Bundesministerin Manuela Schwesig einsetzt: http://www.kinderrechte-ins-grundgesetz.de/.

IMG_3779Neben Gesprächen zum Thema Kinderrechte war der Abgeordnete in der Saulheimer Grundschule zudem als Juror zu Gast. Nachdem Held in einer dritten Klasse zunächst selbst seine Lese-Künste demonstrierte, ehe er als Teil der Jury die besten Leseratten der Saulheimer Grundschule ermittelte.

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