GIMBSHEIM – Enttäuscht von der Vorgehensweise der Metro AG zeigt sich der Bundestagsabgeordnete Marcus Held (SPD) nach den jüngsten Mitteilungen, die Standorte Gimbsheim und Bingen in Rheinhessen nach Kirchheim bei Grünstadt zu verlegen. „Durch die Tradition der Massa-Märkte und des Firmengründers und Alzeyer Ehrenbürgers Karl-Heinz Kipp müsste dem Metro Konzern eigentlich eine enge Verbundenheit mit der Region wichtig sein. Andere große Unternehmen versuchen sich in Zeiten der Globalisierung auf ihre Wurzeln zu besinnen, um auf dem Markt erkennbar zu bleiben. Metro geht hier leider den gegensätzlichen Weg“, so Marcus Held.

Die mangelnde Transparenz im Entscheidungsprozess rügt der Bundestagsabgeordnete darüber hinaus. „Wenn Metro schon die Entscheidung trifft an einem Standort ein großes Logistikzentrum zu bauen, so hätte dies in enger Abstimmung mit den Entscheidungsträgern vor Ort sicherlich zu einem Ergebnis führen können, das für ganz Rheinhessen erfreulich gewesen wäre“, kritisiert Held.

Nachdem Metro vor einigen Monaten bekannt gegeben hat, die Standorte Bingen und Gimbsheim schließen zu wollen, hat Held mit Repräsentanten der Metro in Berlin mehrere Gespräche geführt. In diesen hatte der Abgeordnete angeboten, zusammen mit kommunalen Vertretern nach einer Fläche in Rheinhessen zu suchen, die gegebenenfalls hätte auch erst ausgewiesen werden können. Hierfür, so schätzt Held, hätte es in den beiden Städten und Landkreisen Rheinhessens sicherlich politische Bereitschaft gegeben.

„Stattdessen wurden diese Bestrebungen, bei denen es mir in erster Linie um den dauerhaften Arbeitserhalt in Rheinhessen gegangen ist, im Ergebnis ignoriert.“

Erst wenige Stunden vor der offiziellen Presseverlautbarung ist Held über die Entscheidung des Metro Konzerns per SMS informiert worden.

Aus Sicht des SPD-Bundestagsabgeordneten macht das kommunizierte Übernahmeangebot von Metro für viele Arbeitnehmer keinen Sinn: „Wer nur hart arbeitender Geringverdiener ist, der kann es sich nicht leisten, künftig mehr als 40 Kilometer nach Kirchheim zu fahren und so einen Teil seines Lohnes in seinen Benzintank zu investieren.“ Als positive Rückmeldung wurde ihm wiederrum aus Teilen der Belegschaft die frühzeitige Bekanntgabe der Entscheidung von Konzernseite weitergegeben. Trotzdem will Held sich in den nächsten Tagen mit dem Betriebsrat von Metro in Gimbsheim treffen und dessen Einschätzung aus erster Hand hören.

Von vergleichbar schlechten Erfahrungen berichtet Held dagegen im Rückblick auf die Entscheidung des Metro-Konzerns, die Buchhaltung in Alzey komplett zu schließen. Zwar habe es hier am Ende eine sozial verträgliche Betriebsvereinbarung gegeben, „in einigen Jahren werden diese Arbeitsplätze aber ersatzlos für künftige Generationen hier vor Ort ebenfalls weggefallen sein.“

„Es ist sehr bedauerlich, dass ein Großkonzern wie Metro der Region Rheinhessen innerhalb kürzester Zeit den Rücken kehrt“, verleiht Held seiner Stimmungslage abschließend Nachdruck.