15 Jul 2016
Juli 15, 2016

Salut, Botschafter Philippe Etienne!

OSTHOFEN/ALZEY – Zu gerne hätte Bundestagsabgeordneter Marcus Held (SPD) den französischen Botschafter Philippe Etienne und dessen Generalkonsulin Sophie Laszlo bei seinem ersten Besuch in der Stadt Osthofen als frisch gebackenen Fußballeuropameister begrüßt. Weil sich die Franzosen im Finalspiel allerdings den Portugiesen geschlagen geben mussten, begrüßte Marcus Held die beiden Diplomaten im „Landhotel zum Schwanen“ unter dem Applaus von rund 50 Vertretern deutsch-französischer Partnerschaften stattdessen „als wunderbare und herzliche Gastgeber eines überaus gelungenen Fußballturniers.“

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Frz Botschafter_PhEtienne_Besuch WK_Juli2016 (15)Herzlich lautete auch das Stichwort, als die Repräsentanten nach der Eintragung ins goldene Buch der Stadt Osthofen im Rathaus von Bürgermeister Thomas Goller (SPD) in den Bürgersaal des Landhotels wechselten. Unter dem warmen Applaus der Gäste aus allen Ecken Rheinhessens lobte Philippe Etienne die Stärke der partnerschaftlichen Verbindung zwischen der Region und der ‚Grande Nation‘. „Wichtig ist es, die politischen Partnerschaften auch in Zukunft mit Leben zu füllen“, betonte Philippe Etienne. In diesem Zusammenhang warb der höchste Repräsentant der Republik Frankreich in Deutschland für eine Intensivierung der Nachwuchsarbeit, denn „der Grundstein für die Zukunft deutsch-französischer Partnerschaften liegt in den Händen der Jugend.“ Dabei seien persönliche Begegnungen, wie etwa sein von Marcus Held eingefädelter Rheinhessenbesuch im Zuge des 200-jährigen Jubiläums der Region, elementar für die Pflege der deutsch-französischen Freundschaft. „Rhein­land-Pfalz ist tat­säch­lich Vor­rei­ter für deutsch-fran­zö­si­sche Part­ner­schaft und Freund­schaft. Denn Rheinland-Pfalz hat 1962 als er­stes deut­sches Bun­des­land ei­nen Freund­schafts­ver­trag mit der Re­gi­on Burg­und, den Ely­sée-Ver­trag, geschlossen.“

Wie gelebte Partnerschaftspflege in der Jetztzeit im Idealzustand aussieht, darüber referierte abschließend Frank Wagner. Dessen Internationaler Freundeskreis der Stadt Osthofen (IFSO) ist ein Paradebeispiel für eine florierende deutsch-französische Partnerschaft, kann der Vereinsvorsitzende doch auf einen stolzen Stamm jahrzehntelanger Mitglieder und eine wachsende Zahl an Jugendlichen gleichermaßen vorweisen. So erinnerte der IFSO-Chef nur zu gerne an eine gemeinsame Traubenleseaktion in den Osthofener Weinbergen im letzten Jahr: „Die Kinder aus Frankreich waren regelrechte Traubenlesemaschinen.“ Das Ergebnis der deutsch-französischen Aktion präsentierte Frank Wagner dem Botschafter und Gastgeber Marcus Held abschließend in Form eines kleinen Geschenks: Den durch die Traubenlese entstandenen ‚Partnerschaftswein“, ein „Gewürztraminer Auslese, Osthofener Rheinberg.“

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Vor dem Besuch in Osthofen konnte Marcus Held eine historische Premiere für seinen Wahlkreis mit dem Besuch des amtierenden Botschafters Frankreichs feiern. „Mit Philippe Etienne, besuchte zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg der französische Botschafter und somit der höchste Repräsentant Frankreichs in Deutschland den Wahlkreis. Darauf bin ich sehr stolz“, erklärte Held im Rahmen eines gemeinsamen Besuchs bei den Straßenbauexperten von „Faber“ in Alzey. Gemeinsam mit der aus Frankfurt angereisten Generalkonsulin Frankreichs, Sophie Laszlo, vereinbarte Etienne, im Gespräch mit Faber-Geschäftsführer Thomas Bonengel eine länderübergreifende Kooperation zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Bauingenieurswesen aus. „Konkret bedeutet das die Organisation eines sogenannten `Job-Speed-Datings´ für Faber in Zusammenarbeit mit französischen Hochschulen, die ein Doppeldiplom anbieten, um so Fachkräfte zielgerichtet zu rekrutieren“, erklärte Held, dessen Einladung nach Alzey und später Osthofen der französische Chefdiplomat gefolgt war. Großes Lob durch Bonengel, Etienne und Held erntete die wirtschaftspolitische Zielsetzung von „Eiffage“, seit 2010 französischer Gesellschafter bei Faber, Standort, Marke und vor allem knapp 800 Arbeitsplätze in Alzey zu erhalten. In diesem Zusammenhang betonte Etienne den regen Austausch mit Eiffage, in deren Management ein alter Studienfreund des Botschafters arbeitet.