WONSHEIM – „Die Restaurierung der Stumm-Orgel mit allen Kräften voranbringen.“ Dafür sprachen sich jetzt der SPD-Bundestagsabgeordnete Marcus Held und sein Kollege Johannes Kahrs MdB, wichtigster Entscheidungsträger für Fragen der Bezuschussung durch Bundesförderprogramme, bei einem gemeinsamen Termin vor Ort aus.

Letzterer stellte, bei einem gemeinsamen Besuch der Lambertuskirche, die Möglichkeit einer Bundesförderung in Höhe von 95 000 Euro in Aussicht. Damit wären 50 Prozent der veranschlagten 190 000 Euro Gesamtkosten für die Renovierung abgedeckt. Den Rest stemme die Kirchengemeinde selbst und kann, nach vier Jahren intensiver Spenden- und Förderarbeit bereits auf die stolze Summe von rund 60 000 Euro blicken.

Bereits im Vorfeld hatte sich Held, nach intensiven Gesprächen mit dem Kirchenvorstand um Karl Heinz Brück und Romy Elbert-Konkart sowie Pfarrer Dieter Emig, mit einem persönlichen Brief an Bundeskulturministerin Monika Grütters gewandt, um das spannende und lang ersehnte Projekt voranzubringen. „Dass mit dem haushaltspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Johannes Kahrs jetzt der wichtigste Entscheidungsträger in Zuschussfragen bei Förderungen zum Ortstermin gekommen ist, zeigt die Bedeutung der Maßnahme und wie wichtig es ist, dass wir unsere Heimat mit all ihren Reizen gemeinsam weiter nach vorne bringen. Das war und ist mir ein Herzensanliegen“, freute sich Held, der sich bei Kahrs, dem Kirchenvorstand und dem Pfarrer bedankte. Mit der möglichen Unterstützung des Bundes aus dem Sonderprogramm zur „Förderung national bedeutender Orgeln“, dass die Große Koalition mit rund fünf Millionen Euro Investitionsvolumen aufgelegt hat, hat die renovierungsbedürftige Stumm-Orgel aus dem Jahre 1818 dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen in Aussicht. Darin enthalten wären dann, unter anderem, die Beibehaltung der historischen Kastenbalganlage, die Entfernung der qualitativ bedenklichen technischen Lösungen der Nachkriegszeit und Ersatz durch originalgetreue Konstruktionen, die Sicherung der Statik des Hauptgehäuses sowie die Rekonstruktion der fehlenden und nicht originären Pfeifen der Orgel nach Original-Vorbildern. „Die bedeutsame und bewegte Historie der evangelischen Pfarrkirche aus dem 11. Jahrhundert mit ihrer Krypta aus dem 8. Jahrhundert faszinieren mich. Ebenso verdient ihre einzigartige Stellung unter den romanischen Kirchtürmen Rheinhessens durch drei über einander liegende Altarräume besondere Würdigung“, erklärte Held, der selbst in Mühlheim in der Pfalz in einer Kirche mit der ältesten Stumm-Orgel Deutschlands getauft wurde. Kahrs´ persönliche Verbindung zur deutschen Orgel-Kultur rührt von dessen Lebensgefährten her, der als Organist aktiv ist und dessen Lieblingsinstrument eben Orgeln aus dem Traditionshause der Familie Stumm ist.