Liebe Leserinnen und Leser,

Zum Jahresanfang überschatteten die Anschläge in Paris auf das Magazin „Charlie Hebdo“ das politische Geschehen.

„Je suis charlie“ – ein Satz, der weltweit Aufmerksamkeit nach sich zog, zu dem dann auch über eine Million Menschen und Staats- und Regierungschefs aus aller Welt in Paris auf die Straße gingen. Meine Anteilnahme habe ich über die französische Botschaft in Berlin ausgedrückt.

Seit ein paar Wochen versammeln sich montags immer mehr Menschen zur PEGIDA-Demonstration in Dresden. Die Zahl der Demonstranten stieg nach den Anschlägen in Paris auf 25.000. Auch in anderen Städten Deutschlands gehen montags Menschen weiterhin auf die Straße, um gegen eine drohende Islamisierung Deutschlands und Europas zu demonstrieren, wenn auch nicht in einer solch hohen Zahl wie in der sächsischen Landeshauptstadt.

Die Demonstranten skandieren auf den Straßen „Wir sind das Volk“, demonstrieren gegen den Islam in einer Stadt mit 500.000 Einwohnern, in der nur ca. 4.000 Muslime leben, und beschimpfen Presseorgane als „Lügenpresse“.

Ein Wort, das vor kurzem zum Unwort des Jahres gewählt wurde, weil laut Jury der Begriff „einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit“ leiste. Dazu passt auch, dass Vertreter der NPD zur Teilnahme an den PEGIDA-Demonstrationen aufriefen.

Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle lobend erwähnen, dass auch immer mehr Menschen zu den Gegendemonstrationen gehen und ein Zeichen für Offenheit, Vielfalt, Demokratie und Toleranz hier in unser aller Land setzen. Auch in Rheinland-Pfalz setzen vielen Menschen ein Zeichen für Mitmenschlichkeit, insbesondere gegenüber den Menschen, die derzeit Zuflucht in unserem Bundesland suchen.

Es bleibt die Frage, warum die PEGIDA-Demonstration immer mehr Zulauf erhält. Wer geht warum zu PEGIDA-Demonstrationen? Prof. Dr. Hans Vorländer von der TU Dresden hat dies in einer ersten empirischen Umfrage wissenschaftlich untersucht. Diese Ergebnisse möchte ich Ihnen in diesem Sonder-Newsletter vorstellen.

Ein Punkt aus der Analyse, den ich vorwegnehmen möchte, sagt aus, dass die Demonstranten auch eine „Überfremdung“ Deutschlands befürchten. Meldungen über gestiegene Flüchtlingszahlen oder auch über das Thema Zuwanderung verleiten zu dieser falschen Annahme. Hierzu möchte ich Ihnen einen Vortrag von Prof. Dr. Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vorstellen, der sich mit den Effekten der Migration für Wirtschaft und Sozialstaat beschäftigt hat.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre und freue mich über Ihre Rückmeldung!

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