„Ich muss gestehen, dass ich heute um 18:59 Uhr noch nicht damit gerechnet habe, auf eine solch breite Zustimmung der Genossinnen und Genossen zu treffen“, bemerkte MdB Marcus Held im Rückblick auf die erste von gleich zwei Informationsveranstaltungen zu den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen im Wahlkreis. In Wörrstadt folgten rund 80 SPD-Mitglieder der Einladung des neu gewählten Bundestagsabgeordneten in die Neubornhalle, um gemeinsam mit ihm über die Inhalte des ausgehandelten Koalitionsvertrages zu sprechen.

Nach der Begrüßung von MdL Kathrin Aklam-Trapp, Vorsitzende des Unterbezirks Alzey-Worms, ging Held in einer Präsentation auf Verhandlungsergebnisse zwischen SPD und Union ein. Denn nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen liegt es nun in den Händen der Partei-Basis darüber zu entscheiden, ob die SPD eine große Koalition mit der Union eingehen soll. Für Held „setzt der Mitgliederentscheid in Sachen Beteiligung Maßstäbe“, wie er zu Beginn der Veranstaltung betonte. „Seitdem stelle ich fest, wie angeregt alle Genossinnen und Genossen in den Ortsvereinen diskutieren. Das Interesse an der SPD wurde deutschlandweit spürbar geweckt.“, so der Berichterstatter aus Berlin. Nach dem ernüchternden Wahlergebnis für die Partei, aber auch für ihn selbst, sei diese Phase der Basisbeteiligung ein großer Schritt „heraus aus der Schockstarre“. Er berichtete von seinem ersten Besuch der SPD-Fraktionsebene in der Hauptstadt: „Da lagen sich erwachsene Männer und Frauen in den Armen und es wurden Taschentücher verteilt.“ Doch jetzt, wo die Tinte des Koalitionsvertrags langsam getrocknet ist, sind die Taschentücher wieder in den Jackentaschen verschwunden.

„Als ich letzte Woche auf einer außerordentlichen Fraktionssitzung in Berlin ankam, da war ich überrascht, wie sehr sich selbst die kritischsten Abgeordneten für eine große Koalition eingesetzt haben. Das signalisiert mir, dass mein erster Eindruck von den Verhandlungsergebnissen mich nicht getäuscht hat. Die Tintenfarbe des Koalitionsvertrages ist in vielen wichtigen Bereichen rot und nicht schwarz.“

unterstrich Held, ehe er die konkreten Inhalte des Vertrages vorstellte.

Der Mindestlohn, die Rente mit 63 und die Städtebauförderung waren dabei nur einige der zahlreichen Themen, die der Bundestagsabgeordnete der Basis näher brachte. Zwischen den Themenblöcken hatten die Parteimitglieder außerdem die Möglichkeit nachzuhaken. Und diese Gelegenheit wurde auch des Öfteren genutzt. So entwickelte sich ein lebendiges Gespräch, an dessen Ende Held zufrieden zusammenfasste: „Die vielen konstruktiven Nachfragen haben gezeigt, wie gut die Entscheidung der Parteispitze war, die Mitglieder dieses Mal nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen. Der Mitgliederentscheid war der richtige Weg und nun liegt es in den Händen der Basis.“ Anhand der Reaktionen und Fragen kristallisierte sich in Wörrstadt schnell heraus, in welche Richtung die Basis tendiert. Denn Kommentare wie „Der Koalitionsvertrag ist gelungen“ oder auch „Das ist ein Weckruf an uns Menschen an der Basis zur Mitgestaltung und Mitbestimmung der Politik“ erhielten zustimmenden Beifall.