Einstieg in den Ausstieg

E-Zigaretten als Weg aus der Tabaksucht

Für viele Raucher ist der Ausstieg aus dem Tabakkonsum ein langer und schwieriger Weg. Nicht selten kommt es dabei zu Rückfällen in die Abhängigkeit von Nikotin. Umso wichtiger ist es, die Menschen, die sich für diesen Schritt entscheiden, bei ihren Bemühungen auch politisch zu unterstützen. Diese Menschen verdienen die Chance, möglichst schmerzfrei mit dem Rauchen aufzuhören.

In erste Linie geht es darum, den Umstieg zur E-Zigarette als Ausstieg aus dem Rauchen zu gestalten. Da der Nikotingehalt bei E-Zigaretten prinzipiell niedriger als bei gewöhnlichen Tabakprodukten liegt und stufenweise reduziert werden kann, ist somit eine langsame Entwöhnung des Körpers an den Suchtstoff und ein geplanter Ausstieg aus der Nikotinabhängigkeit möglich. Vielen Konsumenten gelingt es so, nach wenigen Monaten vollständig aus dem Nikotin auszusteigen und mit dem Rauchen aufzuhören.

Die Europäische Union hatte 2014 beschlossen, die  Regelungen zu Zusatzstoffen bei Tabakerzeugnissen und elektronische Zigaretten zu vereinheitlichen. Auf der Grundlage der EU-Richtlinie waren die Parlamente der Mitgliedsstaaten gefordert, diese Bestimmungen bis zum 20. Mai 2016 in nationales Recht umzusetzen. Ein weiterer Gesetzesentwurf verfolgte das Ziel, das Abgabe- und Konsumverbot von Tabakwaren auch auf E-Zigaretten auszuweiten. Als Abgeordneter habe ich bei diesen Gesetzgebungsprozessen in engem Austausch mit Interessen- und Verbrauchervertretungen sowie vielen Bürgerinnen und Bürgern aktiv mitgewirkt.

In Deutschland gibt es etwa 26 Millionen Raucher und über zwei Millionen Dampfer mit einer steigenden Tendenz. Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Relevanz habe ich viele Gespräche mit Betroffenen geführt. So besuchte ich im Februar 2016 den Wormser Dampfershop „Highendsmoke“. Im Austausch mit der Geschäftsführung des Shops, der „Interessensgemeinschaft E-Dampfen” und Verbrauchern konnte ich deren Perspektive kennenlernen und in meine parlamentarische Arbeit einfließen lassen. Durch die persönlichen Erfahrungen der Betroffenen wurde mir eindrucksvoll klar, dass die E-Zigarette eine sinnvolle Alternative zum herkömmlichen Rauchen darstellt. Auch das vorbildliche Management in Bezug auf den Jugendschutz bleibt mir in Erinnerung.

Mit einem weiteren Besuch bei 123Liquids.de lernte ich ein in Rheinhessen ansässiges Unternehmen kennen, das Flüssigkeiten für die E-Zigaretten in über 400 verschiedenen Geschmacksrichtungen produziert. Bei der Besichtigung des Werksverkaufs konnte ich mir einen eigenen Eindruck von den hohen Qualitäts- und Hygienestandards dieser Produkte verschaffen.

Auch als konsequenter Nichtraucher haben mich die Argumente der E-Dampfer überzeugt. Daher übernahm ich 2017 die Schirmherrschaft der Dampfermesse Interstream. Gut ein Jahr nach dem Inkrafttreten der gesetzlichen Regelung war es mir wichtig, den positiven Beitrag der E-Zigaretten weiter konstruktiv zu begleiten. Mit der erfolgreichen Verabschiedung der beiden Reformen wurden zwei wichtige Ziele erreicht. Zum einen wird der Jugendschutz nun auch auf elektronische Zigaretten angewendet. Dies ist wichtig um Prävention zu stärken und den Eindruck zu verhindern, dass das E-Dampfen für diese Altersgruppe ein Anreiz zum Einstieg in das Rauchen sei. Zum anderen konnte mit der Umsetzung der europäischen Richtlinien eine sinnvolle Regelung geschaffen werden, um E-Zigaretten als attraktiven Einstieg in den Ausstieg aus dem Rauchen auf eine solide rechtliche Basis zu stellen.