BERLIN/WORMS – Mitten im Reichstag hat sich seit dieser Woche die Nibelungenstadt verewigt, mit einem Sack voller Erde aus Worms. Der Bundestagsabgeordnete Marcus Held hatte seine Parteifreunde und Ortsvorsteher schon vor einigen Monaten eingeladen, um das zu tun, was jeder Abgeordnete einmal tun darf: Sich und seinen Wahlkreis mit Erde aus der Heimat im Beet „Der Bevölkerung“ zu verewigen. In einem der beiden Innenhöfe des Reichstagsgebäudes liegt diese Kunstinstallation, den der Deutsche Bundestag vor einigen Jahren beschlossen hatte.

Doch es war ein langer Weg, bis die Tüten mit Erde aus den insgesamt acht Wormser Vororten Hochheim, Horchheim, Heppenheim, Neuhausen, Pfeddersheim, Pfiffligheim, Weinsheim und Wiesoppenheim in Berlin ankamen. So hatten es sich insgesamt sieben Ortsvorsteher nicht nehmen lassen, die Erde persönlich in ihrem Vorort zu entnehmen und nach Berlin zu bringen. „Ganz schön schwer der Sack“, war deshalb vor dem Reichstagsgebäude zu hören, als Marcus Held seine Gäste in Empfang nahm. Sie hatten die „Wormser Erde“ in einem eigens von der Kulturabteilung des Deutschen Bundestages gefertigten Sack zusammen geschüttet. Höhepunkt war das Einfüllen in das Grünbeet, bei dem alle tatkräftig mit anfassten.

„Wir sind stolz darauf dass unsere Wormser Erde durch die Initiative von Marcus Held nun hier im Kern des Berliner Politikbetriebs liegt und haben uns gefreut, diese Aktion gemeinsam durchgeführt zu haben“

, waren sich die SPD-Ortsvorsteher einig.

Genauso ist das Kunstwerk auch gedacht, „denn die Vermischung der Erde aus den Wahlkreisen bekräftigt die Zusammengehörigkeit aller Regionen und die Feststellung, dass die im Parlament verhandelten Fragen alle Bürger gleichermaßen betreffen“, verdeutlicht Marcus Held. Ihm war es aufgrund seiner familiären Wurzeln im Eisbachtal besonders wichtig, dass „seine“ Erdeinbringung mit Erde aus Worms erfolgt: „Hier bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen, hier habe ich die Lust an der Politik erfahren, sonst wäre ich heute nicht im Bundestag“, erklärte Marcus Held seinen Gästen.  „Jetzt bin ich sehr gespannt, was aus der Erde alles erwächst“, schmunzelte Held abschließend. Die Wormser werden dies ebenso aufmerksam verfolgen.

Unter der Internetadresse www.derbevoelkerung.de kann verfolgt werden, was auf diesem Erdreich wächst und gedeiht.