Bildung und Sportförderung

Der Aufstieg durch Bildung unabhängig vom Geldbeutel des Elternhauses ist mir aus eigener Erfahrung ein Kernanliegen im Interesse von Chancengerechtigkeit und gesellschaftlichem Ausgleich. Zur Realisierung dieses politischen Ziels bedarf es funktionierender wohnortnaher Bildungseinrichtungen von der Krippe bis zum Abitur. Ein Mittelzentrum im ländlichen Raum muss dabei den Zugang und die Anbindung zu den Bildungseinrichtungen für die anliegenden Gemeinden gewährleisten. Daher war es 2004 eines meiner Hauptziele als Bürgermeister, Oppenheim zu einer kinder- und jugendfreundlichen Stadt zu gestalten. Durch viele Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, wie zum Beispiel den Ausbau aller Betreuungsangebote oder das städtisch organisierte Kinderfest, gelang  es uns, die Attraktivität der Stadt für junge Menschen nachhaltig zu steigern.

Im Jahr 2006 konnte ich die Eröffnung der ersten Kinderkrippe im Landkreis Mainz-Bingen realisieren. Der Widerstand gegen diese frühkindliche Bildungseinrichtung war zu jener Zeit sehr groß und die Entscheidung im Stadtrat fiel nur mit einer Stimme Mehrheit zugunsten der Krippe. Für Familien mit Kleinkindern ist der wohnortnahe Krippenplatz bis heute eine große Entlastung wenn es um die rasche Wiedereingliederung in den Beruf und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

Die Landskron-Förderschule in Oppenheim ist in Trägerschaft des Landkreises und sollte neu gebaut werden. Am östlichen Stadtrand fanden wir einen geeigneten Standort, den ich Landrat Claus Schick damals vorschlug. Dort wurde ebenfalls eine Mensa errichtet, die auch für die dortige Matthäus-Merian-Hausschule und spätere IGS eine Möglichkeit zur schulnahen Mittagsverpflegung eröffnete. Dass die Hauptschule zur Integrierten Gesamtschule (IGS) Oppenheim erweitert wurde, war ein jahrzehntelanges Anliegen der SPD. Dank der Erweiterung zur IGS konnten wir wiederrum am östlichen Stadtrand ein Gelände für einen zweiten Sportplatz ausweisen, wofür immer eine Mindestanzahl von Schülern erforderlich ist.

Somit gab es ab 2009 erstmals zwei moderne Kunstrasenplätze. Diese standen nicht nur den Schülern, sondern ebenfalls den örtlichen Sportvereinen zur Verfügung. So konnte beispielsweise der örtliche Fußballverein von nun an regelmäßig auf diesem Platz trainieren und sein Vereinshaus mit Unterstützung der Ehrenamtsmitteln des Landkreises direkt am Sportplatz errichten. Bei der Eröffnung der Landskron-Arena  spielten die Traditionsmannschaften des FC Kaiserslautern gegen den 1. FSV Main 05. Die Begegnung der beiden beliebten Mannschaften erfreute sich großer Beliebtheit bei den Fußballfreunden in Rheinhessen.

Ähnliche Synergieeffekte wurden durch die Neuerrichtung des Jugendhauses im Jahr 2010 geschaffen. Auf dem Gelände der ehemaligen Landskron-Förderschule konnten das neue Oppenheimer Jugendhaus und die Jugendmusikschule ihren Betrieb aufnehmen und den Jugendlichen eine sinnvolle und abwechslungsreiche Freizeitgestaltung ermöglichen. Die fußläufige Erreichbarkeit vom Bahnhof aus sind ein wichtiger Faktor, um jungen Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und auch aus den umliegenden Gemeinden diese Möglichkeiten zugänglich zu machen.

Einen vergleichbaren Pilotcharakter hatte die Einrichtung des ersten Naturkindergartens im Landkreis auf der Feldwiese Oppenheim, die 2009 umgesetzt wurde. Das benachbarte Wäldchen wurde als Naturschutzgebiet ebenso eingebunden wie der in der Nähe liegende Naturnahe Spielraum. Dieses Konzept zur Verbindung von Nachhaltigkeit und frühkindlicher Bildung wurde in den 1990er Jahren  als Pilotprojekt des Landes Rheinland-Pfalz erstmalig umgesetzt.

„Wer sich viel bewegt, kann gut lernen“, dies gilt so und umgekehrt. Deshalb ist mir ein breites Angebot von Sportplätzen wie bereits angekündigt sehr wichtig. Gerne unterstütze ich auch die in Deutschland weniger bekannten Sportarten wie Baseball oder den Schießsport in meinem Wahlkreis. Auch der Einsatz für den Schwimmsport liegt mir sehr am Herzen. Hier besuchte ich beispielsweise den Schwimmverein „Poseidon“ bei seinen regelmäßigen Veranstaltungen.

Bereits als Kind habe ich immer gern gekickt. Der Einsatz für den Fußball als Breitensport mit besonderer gesellschaftlicher Anerkennung hat für mich neben der sportlichen Begeisterung auch den Charakter einer Wertevermittlung. Das Fußballspielen in einer Mannschaft vermittelt jungen Menschen wichtige Werte wie Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein und Teamgeist, denen für die charakterliche Prägung eine große Bedeutung zukommt. Die Schaffung neuer Sportflächen, wie zum Beispiel des Lörzweiler Sportplatzes, habe ich als Abgeordneter gerne unterstützt.

Fußball-Fans betätigen sich auch gerne sportlich in ihrer Freizeit. Nicht zuletzt deshalb konnten wir vor der  Kulisse des Fritz-Walter-Stadions auf dem Betzenberg in Kaiserslautern zusammen mit dem damaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck und dem Hauptsponsor EWR für die Veranstaltung Rheinradeln werben. Fußball ist eben mehr als die Jagd von 22 Spielern auf einen Ball.

„Wer sich viel bewegt, kann auch gut lernen“. Dies gilt auch für das „Lesen“, das für Kinder aus allen Bildungsschichten wichtig ist. Deshalb habe ich mich als Stadtbürgermeister und Abgeordneter immer gerne am internationalen Lesetag beteiligt und vielen Kindern selbst vorgelesen. Ebenso habe ich das Kinderzeitungprojekt „Kruschel“ über viele Jahre gern finanziell unterstützt, um junge Menschen für das Zeitunglesen zu begeistern.

Kunst und Kultur sind ebenfalls wichtig für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Es war mir eine Freude, als Bürgermeister zusammen mit dem örtlichen Gymnasiums ein Filmprojekt auf den Weg zu bringen und zu unterstützen. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler einen eigenen Film in professioneller Regie erarbeiten, der dann bei einem großen Open Air Kino präsentiert wurde. Ein bewegendes Wochenende, nicht nur für die jungen Filmemacher.